Kennst du das Gefühl mit dem Auto in eine viel zu schmale Straße oder gar eine Sackgasse zu geraten? Es wird immer enger, bis du schließlich nicht mehr weiterkommst. Du hast gehofft, irgendwo eine Möglichkeit zu finden umzudrehen und auf einmal bemerkst du, dass es weder vorwärts noch zurück geht. Du wünschst dir, du wärst nie hineingefahren. Zum Wenden ist schlicht kein Platz.

Was du brauchst, ist etwas mehr Raum – dann wäre alles so viel leichter.

Du schiebst vor und zurück, vor und zurück, Zentimeter für Zentimeter und mit etwas Glück und Geschick kommst du irgendwie aus deiner herausfordernden Lage wieder heraus.

Mit der Trauer verhält es sich oft ähnlich.

Auch wenn der Vergleich natürlich hinkt, denn in vielen Fällen geraten wir nicht sehenden Auges in eine Verlust- oder Trauersituation, sondern werden vom Leben überrascht. Oft auch überrumpelt. Das Leben schlägt manchmal Routen ein, die wir so niemals gewählt hätten.

Trotz vieler vorsichtiger Schritte vor und zurück, vieler Versuche, unseren Weg neu zu finden, bleibt es manchmal schwierig, ein neues Leben nach dem Verlust zu gestalten. Das Alte passt nicht mehr, das Neue ist noch nicht in Sicht. Auch hier braucht es mehr Raum – individuell und auch gesellschaftlich.
Raum und Weite – für Trauer, für Wandel, um wieder Atem zu schöpfen.

Trauer ist ein Prozess, der Hinwendung, Geduld und neue Perspektiven braucht.

 

➰ Wie kannst du der Trauer und den Verlusten in deinem Leben mehr Raum verschaffen?

➰ Wieviel Raum braucht deine Trauer, um sich auch wieder wandeln zu können?

➰ Wo sind für dich geeignete Orte, die dir Halt bieten – für die Trauer, für Auszeiten von der Trauer und für die Verbindung zu deinem Verlust?

➰ Wer kann auf deinem Weg durch die Trauer eine hilfreiche und stabile Begleitung an deiner Seite sein?

➰ Wodurch darf sich dein Wendekreis für deine Trauer erweitern, damit du den Übergang in ein erfülltes Leben nach deinem Verlust finden kannst?

➰ Was kannst du dir heute Gutes tun, um den nächsten Schritt in Richtung einer gelingenden Wende zu tun oder um dir einfach eine wohltuende Pause zu gönnen?

 

Und wenn du dir beim Anblick des Bildes vielleicht denkst, dass man hier niemals umdrehen kann, dann ist vielleicht auch der Umstieg auf ein Boot eine Möglichkeit, die sanft auf neue Wege führt. Wer weiß, welcher neue Horizont hinter dem Nebel wartet …

Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und Zuversicht für deinen Weg – und für all die Wendungen, die das Leben für dich bereithält.

Barbara